Aktuelles zum Thema Fracking

aus dem Breitscheider Boten – Heft 7 (Autor: Ulrich Bruns):

Auch zu diesem jahrelang schwelenden Thema gibt es einerseits immer noch keine klaren Entscheidungen (Aufsuchungserlaubnisse laufen aus, Verlängerungen sind beantragt / müssten abgelehnt werden), andererseits fördern die unterschiedlichsten Meinungen, bzw. Meinungsströme (die auch innerhalb der Parteien mitunter konträr zueinander laufen) nicht das unbedingte Vertrauen in die Politik. Glücklicherweise hält insgesamt das Kontra zum Fracking immer noch ein klares Übergewicht. Offensichtlich ist es dennoch der Politik nicht möglich, trotz der definitiv „unbeherrschbaren Risiken der Fracking-Technologie“ ein gesetzliches Verbot auszusprechen.

Wiederum großes Kopfschütteln bereiten aktuelle Äußerungen des Herrn Oettinger (EU-Energiekommissar), der „mehr deutsche Risikobereitschaft“ fordert / „wir müssen bereit sein, gewisse Risiken einzugehen, wenn wir wettbewerbsfähig bleiben wollen“. An anderer Stelle nach Beispielen zu auszuklammernden Wasserschutzgebieten gefragt, kam der Bodensee als spontane Antwort. – Der Autor verzichtet an dieser Stelle auf zu diesem Absatz sicherlich passenden, ausführlichen Kommentar.

Leider erhält dieser bemerkenswerte Vorschlag noch Nahrung durch eine von der SPD und CDU (unterstützt von der FDP) beworbene Fracking-Pilotanlage in NRW, nicht zuletzt mit dem Hintergrund der Krim-Krise begründet.

Als wäre es nicht schon genug mit den Negativ-Meldungen, darf man auch das „Transatlantische Freihandelsabkommen“ (TTIP) nicht aus den Augen verlieren; wie bekannt, befindet sich dieses Abkommen seit etwa Mitte 2013 jetzt in der vierten Verhandlungsphase zu verschiedenen Vertragsbedingungen aller Beteiligten (u.a. USA und Staaten der Europäischen Union), erwartungsgemäß unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dieses Thema / diese völkerrechtliche Vertragsplanung wird an dieser Stelle nur deswegen erwähnt, weil bei einem etwaigen zustande kommen nicht nur u.a. Gentechnik im Essen, Hormonfleisch sowie mit Chlor desinfizierte Hähnchen, sondern eben auch Fracking ermöglicht werden würde. INSGESAMT ohne Beteiligung der nationalen Parlamente oder des EU-Parlaments. Entscheidungen werden demnach in erheblichem Maße von Lobby-Vertretern der Industrie hinter verschlossenen Türen aufbereitet, also ohne jegliche demokratische Kontrolle. Glücklicherweise gibt es dazu von Verbraucherschutz- und Umweltschutzorganisationen massive Proteste. Für uns bedeutet dieses mehr denn je, sehr aufmerksam und sensibel Augen und Ohren offen halten.

Die CO-Pipeline und das Fracking-Thema werden uns sicherlich noch lange beschäftigen.

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