Auf Einladung der Bürgerschaft Breitscheid e. V. fand am 13. Juni ein Round-Table-Gespräch zu den Auswirkungen der Sperrung der A52 in Fahrtrichtung Essen, in den Monaten Juli bis September, im Gemeindezentrum am Roten Turm, in Breitscheid statt. Neben zwei Vertretern des Landesbetriebs Straßen.NRW beteiligten sich auch die im Rat vertretenen Parteien, der Vorsitzende des Bürgervereins Mülheim-Selbeck sowie Vorstandsmitglieder der Bürgerschaft Breitscheid an der Diskussionsrunde. Die Stadt Ratingen hatte im Vorfeld aufgrund personeller Engpässe und der Teilnahme an der Bezirksausschußsitzung ihre Teilnahme abgesagt.
Die Sperrung der A52 wird aufgrund der maroden Brückenübergänge notwendig. Hierfür hat sich Straßen.NRW aufgrund der positiven Erfahrungen aus der Vollsperrung der A40 im letzten Jahr nunmehr auch bei dieser Maßnahme für die Sperrung der Fahrtrichtung Essen entschieden, um damit die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten. Eine jeweils einspurige Verkehrsführung in beiden Fahrtrichtungen würde erfahrungsgemäß zu langen Staus in beiden Richtungen führen.
Allerdings befürchten viele Anwohner in Ratingen-Breitscheid und Mülheim-Selbeck, dass aufgrund der einseitigen Vollsperrung die Autofahrer auf Schleichwege durch die beiden Stadtteile ausweichen, was zu einer erheblichen Belastung der innerstädtischen Straßen führen würde.
Die Vertreter von Straßen.NRW betonten, dass die ausgeschilderte Umleitungsstrecke (A3 und A40) nicht auf innerstädtische Wege hinweist. Ebenfalls ist geplant, die Autofahrer schon frühzeitig auch auf mögliche Ausweichstrecken über andere Autobahnen hinzuweisen.
Autofahrer, die diesen Beschilderungen nicht folgen und sich selbst einen Schleichweg durch die umliegenden Stadtteile suchen, werden sicherlich zu einem vergrößerten Verkehrsaufkommen sorgen. Hier geht man aber davon aus, das dieses Problem sich nach einigen Tagen (im innerstädtischen Stau) lösen wird.
Ob dies auch für Ausweichrouten wie die B1 (Kölner Straße) im Bereich Mülheim-Selbeck oder den Kahlenbergsweg in Breitscheid gelten wird, werden wir wohl abwarten müssen. Von Seiten der betroffenen Kommunen ist hier sicherlich nicht auf allzu viel Unterstützung zu hoffen.
Aber es gibt auch Positives zu melden: Neben dem bereits erwähnten Austausch der Übergänge an der Ruhrtalbrücke wird auch die komplette Fahrbahndecke zwischen dem Autobahnkreuz Breitscheid und der Anschlussstelle Essen-Kettwig in beiden Fahrtrichtungen durch einen um 2db lärmmindernden Belag ausgetauscht. Die Ruhrtalbrücke erhält ebenfalls eine neue Asphaltdecke die den Lärm um 4db mindern soll. Weitergehende Lärmschutzmaßnahmen sind aktuell von den für die Autobahnen verantwortlichen Stellen im Bund nicht geplant.
Die derzeit noch bestehende Baustelle auf der A52, zwischen den Anschlussstellen Tiefenbroich und Breitscheid, soll bis Ende Juni abgeschlossen sein.
Nach Fertigstellung der Arbeiten an der Ruhrtalbrücke werden voraussichtlich ab Oktober dann die Mittelleitplanken zwischen Breitscheid und Kettwig ebenfalls durch Betonwände ersetzt. Die Verkehrsführung soll während dieser Arbeiten aber weiterhin zweispurig in jede Fahrtrichtung erfolgen.
